© 2018 Susanne Wehr
Ort:
Kunstverein KunstHaus Potsdam e.V.

Ulanenweg 9
14469 Potsdam

Öffnungszeiten:
Di, Mi, Fr, Sa, So 12 - 17 Uhr, Do 12 - 20 Uhr und nach Vereinbarung

Eintritt: Eintritt frei

Sonntag 07.10.2018 16:00
Veranstalter: Kunstverein KunstHaus Potsdam e.V.

Dr. Reinhard Spieler, Direktor Sprengel Museum Hannover, im Gespräch mit den Künstler*innen der Ausstellung Pirating Presence

Im Rahmen der Ausstellung „Pirating Presence“.
Alle Künstlerinnen und Künstler dieser Ausstellung arbeiten mit der Inbesitznahme vorhandener Bilder aus unterschiedlichsten Medien. Sie sammeln, dekon-struieren, definieren (neu), reproduzieren, verfremden. Dabei bewegen sich die Künstler*innen zugleich rezipierend wie produzierend und gehen in einem künstlerisch analytischen Sinn mit Bildern als „Material“ um. Sie folgen dem Dekonstruktivismus und nehmen das Bilduniversum vielschichtig auseinander. Ihre Arbeiten offenbaren beunruhigende, tiefgehende Fragen nach der Verfügbarkeit und Zugänglichkeit des Visuellen.

Ihre Verfahren künstlerischer Verarbeitung von vorhandenem Bildmaterial umfassen die Umsetzung in Tapisserien (Margret Eicher), die Bilderforschung mittels fotogenetischer Codes (Adi Hoesle), die konstruktive Überformung von Werbeplanen (Isabel Kerkermeier), die De-Collage-Montage von Fotografie und Experimentalfilm (Stefan Römer), dechiffrierende Collagen (Heidi Sill), künstlerische Analysen privater Fotografie (Susanne Wehr) und die Transformation in Textil-Medien (Toni Wirthmüller).

Auf das Engste verbunden mit der Idee der Aneignung von Bildern aus dem öffentlichen Fundus ist Hans-Peter Feldmann. Seit den 1960er Jahren konfrontiert er mittels fotografischer Bilder den Betrachter mit Fragen um Sehgewohnheiten und Autorenschaft. Seine Idee von Bildern als reine Projektionsflächen, die folglich niemandem gehören, ist Grundlage auch heutiger künstlerischer Aneignungsstrategien und bildnerischer Reflexionen. Als Gastkünstler bereichert er in Potsdam die Ausstellung. Die Arbeiten aller Künstler*innen thematisieren den eigens für das KunstHaus konzipierten Fokus: „Bildern folgen – verfolgt von Bildern“.

„Pirating Presence“ ist als Ausstellungsreihe konzipiert, die das Thema mit unterschiedlichen Schwerpunkten an fünf Orten befragt. Nach einer Präsentation im Kunstverein Pforzheim und der Studiogalerie des Haus am Lützowplatz Berlin, ist es Ziel der aktuellen Präsentation in Potsdam diejenigen Bilder herauszufiltern, die uns in ihrer Intensität besonders verfolgen und gleichzeitig inspirieren.